Agrargemeinschaft Goritschach - Finkenstein
Agrargemeinschaft Goritschach - Finkenstein
Erhaltung von Gemeinschaftsbesitz und bäuerlichem Kulturgut
Brauchtum
Brauchtum
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Fillialkirche Goritschach
Die Entstehungsgeschichte unserer Ortskirche ist unter der Homepage der Pfarre St. Stefan-Finkenstein
Link: Kirchen
sehr aufschlussreich und umfassend dargestellt.
Nikolo und Krampus
Das Krampusjagen war früher eine Dorftradition. Heute ist dieser Brauch in die Städte abgewandert, wo mit großangelegten Krampusläufen Eventcharakter vorherrscht.
Einzelne Pfarren organisieren noch den typischen Besuch des Hl. Nikolaus, der den Kindern auf seine Art Werte vermittelt und zwischen Gut und Böse kindliche Phantasien anregt.
In seiner Begleitung auch der Krampus, für jene Kinder, die halt das ganze Jahr über nicht so brav waren.
Hl. Abend
Fest der Geburt "Jesus Christi"
Sinnliche Weihnachtsgrüße:
Weihnachten 2014
"Ich wünsche mir in diesem Jahr
mal Weihnacht wie es früher war.
Kein Hetzen zur Bescherung hin,
kein Schenken ohne Herz und Sinn.
Ich wünsch' mir eine stille Nacht
frostklirrend und mit weißer Pracht.
Ich wünsche mir ein kleines Stück
von warmer Menschlichkeit zurück.
Ich wünsche mir in diesem Jahr
'ne Weihnacht, wie als Kind sie war.
Es war einmal, schon lang ist's her,
da war so WENIG - so viel MEHR"
Wir wünschen Euch ein schönes
Weihnachtsfest und alles Gute
für das Jahr 2015
Karl und Monika
Weihnachten 2016:
"Nach Hause kommen das ist es,
was das Kind von Bethlehem allen schenken will,
die weinen, wachen und wandern
auf dieser Erde."
Anna, Alfred u. Alexander mit Familien
Räuchern
Das Räuchern wird in den sogenannten Rauhnächten praktiziert. Es soll Haus und Hof vor bösen Dämonen und Krankheiten von Mensch und Tier schützen, erklärt die Überlieferung.
Bei uns in Goritschach wird traditionsgemäß am Heiligen Abend, zu Silvester und in der Nacht zum Dreikönigstag geräuchert. Von dieser Nacht zum Dreikönigstag erzählte uns der Großvater von der "Pehtra Baba", einer für das Gute, die Geschenke verteilte und einer für das Böse, die schlimme Kinder mitnahm; die "Pehtra Baba" steht also gleich wie "Nikolaus und Krampus" personifiziert für diese Dualität unserer Welt.
Weiters wurde uns in dieser Nacht vom Großvater von der "Wilden Jagd" erzählt, in dem der Überlieferung nach unerlöste Seelen Zuflucht auf der Erde suchten. Wir lauschten dem Wind, der ums Haus wehte, waren sehr kleinlaut und hatten gehörigen Respekt.
Die obligaten Räucherzutaten sind Weihrauch u. Speik, es werden aber auch je nach Haus und Hof andere traditionelle Zutaten, wie z. B. Zweige des wilden Wacholders, Rosmarin oder geweihte Zweige des getrockneten Palmbuschens verwendet.
Stefanitag
Der Hl. Stefan ist der Schutzpatron der Pferde, ehemals ein unverzichtbares Arbeitstier für jeden Hof.
Mit der Pferdesegnung wurde für das Wohlergehen dieses Haustieres gebetet, dass es von Krankheiten und Unfällen verschont bleibt.
Hl. Drei Könige
Dieser schöne Brauch wird von der Pfarre organisiert. Kinder als Kaspar, Melchior und Balthasar verkleidet gehen mit einem Stern von Haus zu Haus, singen und wünschen mit den mit Kreide an die Haustür geschriebenen Anfangsbuchstaben der "Hl. Drei Könige" Glück, Gesundheit und Segen für die Bewohner des Hauses. Der Erlös geht in der Regel für katholischen Hilfsprojekte in Übersee.
5. Jänner 2023
Unschuldiger Kindertag
Im Gedenken an die um Christi Geburt unter König Herodes getöteten Kinder gehen bei uns Kinder mit einem Fichtenzweig von Haus zu Haus "schapen" und übermitteln so Glück- u. Segenswünsche für die Bewohner.
Spruch aus meiner Kindheit, wo wir noch mit viel Begeisterung und Freude diesem schönen Brauch huldigten; einige Groschen und meist Süßigkeiten entschädigten uns für unsere Mühen, verbunden mit Erinnerungen an einen meist klirrend kalten Wintervormittag :
"Schip schap, schip schap!
nit klunz, nit klogn,
bis i wieder kum schlogn!"
Maria tragen
Dieser alte Brauch in Anlehnung an die Herbergssuche ist leider bei uns in Vergessenheit geraten.
In der Adventzeit wurde am Abend eine Marienstatue zum Haus gebracht, es wird um Einlass gebeten um dann in andächtigem Gebet innezuhalten.
Am nächsten Abend trug man "Maria" zum nächsten Haus unseres Ortes.
Schwammweihe zu Ostern
Auch diesen Brauch gibt es bei uns nicht mehr. In der Pfarrkirche wurde in der Osterwoche ein Feuer geweiht, getrocknete Baumschwämme wurden von uns Kindern darin "angeglost", nachhause gebracht und im Küchenherd für das Kochen des Osterschinkens verbrannt.
Georgijagen
Den Bauernkindern des Ortes war es vorbehalten Schafe zu hüten.
Am 24. April sammelten sich alle Kinder um ein Feuer, um anschließend mit Horn und Kuhglocken von Haus zu Haus zu ziehen um Glück und Segen für Mensch und Tier zu übermitteln.
Als Belohnung gab's Eier u. die bei uns allseits bekannte "Sasaka", die dann unter den Kindern aufgeteilt wurde.
Palmbuschen tragen
Ein für Kinder sehr sinnlicher Brauch ist das "Palmbuschentragen" am Palmsonntag.
In den Häusern werden "Palmbuschen" angefertigt und zwar nach alter Tradition und Überlieferung, bei uns auch als "Breitl" bekannt.
Als Basis dient ein Ausläufer mit einer Zwiesel eines Bäumchens oder Strauches; dieser wird kustvoll mit Wacholder-, Buchsbaum- und Weidenzweigen ummantelt und mit Äpfeln, Brezen und bunten Kreppbändern verziert.
Die "Palmbuschen" werden geweiht und mit einer Prozession zur Kirche wird so dem Einzug von Jesus in Jerusalem nachempfunden.
Äpfel und Brezen werden verzehrt, der "Palmbuschen" wird am Dachboden aufbewahrt und soll so Haus u. Hof schützen.
Getrocknete Zweige dienen auch für das "Räuchern" in den Rauhnächten.
Türken fiedern
Eine bäuerliche Nachbarschaftshilfe im Dorf, nach der Maisernte wurde die Maiskolben "gefiedert" um so auf Stangen meist auf der regengeschützten Südseite des Stadels aufgehängt zu werden um dann als Saatgut fürs nächste Jahr zu dienen.
Danach gab's meistens eine zünftige Jause und die Mädchen und Frauen wurden von den Männern traditionsgemäß mit den Türkenfiedern "ausgestopft", was natürlich zur allgemeinen Belustigung beitrug. Nicht selten wurde anschließend mit einer Harmonika zum Tanz aufgespielt.
Heute ersetzt der banale Mähdrescher, der das Grundnahrungsmittel "Mais" einer Silierung zuführt, diese verlorengegangenen Dorfabende.
Links
Hl. Messen - Kirchliche Feste und Veranstaltungen
der Kath. Pfarre St. Stefan/Finkenstein - zur Pfarre Sankt Stefan